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56 FAUNA. kleine graue Wüstenhuhn (Ammoperdix heyi). Wachteln sitzen in
allen Saatfeldern der Niederungen. Wilde Tauben kommen beson-
ders
im Libanon viel vor, zahme nur an einzelnen Orten, wo man
ihnen Thürme baut. Störche finden sich auf den Ebenen von Jesreel
etc. in grossen Schwärmen, ebenso Kraniche und Becassinen. Von
Raubvögeln kommen Adler und Geier vor; erstere sieht man häufig
in den Wildnissen gegen das Todte Meer hin und am Litâni. Von
Raben gibt es in Palästina sieben verschiedene Arten. Auch an
Singvögeln fehlt es nicht, darunter besonders die drosselähnliche
Palästina-Nachtigall (arab. bulbul). Gegen Anfang und Ende des
Winters erscheinen Schaaren von Zugvögeln, die nach Aegypten
und weiter südlich wandern oder von dort zurückkehren, unter
ihnen der Kukuk, den man im Frühjahr oft hört.

Kriechthiere kommen dem Reisenden häufig zu Gesicht.
Schon in seiner Wohnung wird er bisweilen Nachts den Gecko,
übrigens ein sehr unschuldiges Thierchen, an seinem hellen Ruf
(gic, gic) erkennen. In den südlichen Küstenstrichen kommt das
gemeine Chamäleon ziemlich häufig vor; dann im Gebirge der
dunkelfarbige Chardôn der Araber mit stachligem Schwanz und
Rücken und in den Gärten schöne bunte Eidechsen, die den unsri-
gen
ähneln. Das Krokodil scheint in Palästina ausgestorben zu
sein, wenn es überhaupt jemals dort existirte (vgl. S. 367).
Schlangen gibt es in Menge, darunter auch manche giftige; doch
hört man fast nie von einem Unglücksfall durch Schlangenbiss.
Von Schildkröten findet man die gewöhnliche Land-, sowie seltener
eine kleine geschwänzte Wasserschildkröte.

Von Fischen sind der Jordan und der See von Tiberias noch
heutzutage voll. Sie wandern stromauf- oder abwärts je nach
der Jahreszeit. Einzelne Arten findet man fast in jedem perenni-
renden
Gewässer Syriens. Der Fischfang im Meer ist bedeutend
und wird besonders mit Hülfe grosser Netze betrieben.

Gliederthiere. An Ungeziefer aller Art ist im Orient
Ueberfluss; ausser Wanzen und Läusen sind für den Reisenden
namentlich die Flöhe eine Plage (S. 23). Mücken (Moskitos) sind
in Palästina nicht besonders bösartig; auch die grossen Stechwespen
und Hornissen, die zur Zeit Josua’s bisweilen als Verbündete des
Volkes Gottes auftreten (Jos. 24, 12 u. a. O.), sind wenig zu
fürchten. Sehr nützlich sind heute noch ihre nächsten Verwandten,
die Bienen. Man trifft ihre Nester noch wie früher oft in Fels-
spalten
, züchtet aber auch viel zahme Bienen in Stöcken, nament-
lich
in cylinderförmigen Thongefässen, deren man besonders im
alten Galiläa viele sehen kann. Der Honig wird im Orient zum
Versüssen vieler Speisen verwendet. Als Ersatz desselben dient
der dibs, ein aus Trauben, Feigen oder andern Früchten ein-
gekochter
Syrup, der vielfach mit Brod genossen wird.

Eine grossse[grosse] Plage für die Bauern sind die Heuschrecken, die
oft ganze Ernten vernichten. In dichten Schwärmen aus Central-